Festung Grynau

„Ich habe auf der ganzen Welt Festungen besichtigt. Die Festung Grynau ist aber etwas sehr spezielles. Die Reise hat sich gelohnt.“

Besucher aus Frankreich

Geschichtliches

Die Grynau mit ihrer markanten Brücke über die Linth war stets ein wichtiger Übergang eines bedeutenden Handelswegs und hatte seit jeher einen grossen strategischen Wert. So war die Grynau Schauplatz von Kämpfen im Alten Zürichkrieg (1450) und 1799 in den napoleonischen Kriegen. Auch im Sonderbundskrieg (1847) drohte die Grynau ein Schlachtfeld zu werden. Um 1900 entstanden Feldbefestigungen mit Schützengräben, Geschützstellungen und Unterständen aus Holz. Im Zweiten Weltkrieg war die Grynau ein Schlüsselgelände im Stützpunkt Buechberg. Das Infanteriewerk Grynau war im Reduit-Dispositiv als vorgeschobene Stellung eingeplant. Sie sollte den Gegner an einer Überschreitung der Linth hindern.

Im Kalten Krieg wurde die Bewaffnung des Werks von 1968-1972 modernisiert. Die 4,7 cm–Bunkerkanone 41 wurde durch eine 9 cm–Panzerabwehrkanone 57 ersetzt. Die sechs Maschinengewehre 11 wurden durch das Modell 51 abgelöst. Das Infanteriewerk Grynau verlor 1978 ihre militärische Bedeutung und wurde 1988 desarmiert und ausser Dienst genommen. Im Jahr 2000 erwarb die Stiftung Schwyzer Festungswerke die Anlage, restaurierte sie und rüstete sie wieder aus. Seither steht sie der Öffentlichkeit für geführte Besichtigungen zur Verfügung.

Technische Daten

Armeebezeichnung:A 6913
Bau:März 1940 – September 1942
Auftrag:Verhindert ein gegnerisches Überschreiten des Linthkanals bei Grynau.
Bewaffnung:1 x 4,7cm Bunkerkanone (Bk 38)
6 x 7,5mm Maschinengewehre (Mg 11)
3 x 7,5mm leichte Maschinengewehre (Lmg 25)
Ausstattung:Munitionsmagazin, Artillerie-Beobachter-Panzerturm, Unterkunft, Küche, Toiletten, Maschinenraum, Wasserreservoir
Stollenlänge:1,4 Kilometer
Besatzung:Ca. 80 Personen
Einteilung: Reduit Br 24, Div 7, Ter Bat 146
Desarmierung:1988